auf den spuren der aktionsgruppe banat

als stadtschreiber habe ich es mir zur aufgabe gemacht künstler in die kulturhauptstadt einzuladen. vom 15. bis 20. september war mein jahrgang von FORUM Text zu gast in der stadt.
sie waren nicht die ersten künstler, die mich in der stadt besuchten.
wir kennen uns schon lange. sind mitunter auch der jahrgang, der coronoabedingt wohl die meiste zeit miteinander verbracht haben wird.

unter der leitung von edith draxl und peter waterhouse finden unsere treffen sonst in regelmäßigen abständen am schloss retzhof in der südsteiermark statt.
und doch war ich aufgeregt alle in temeswar zu begrüßen. ihnen die stadt zu zeigen. sie herumzuführen. an orte, die für sie und ihre texte inspirierend sein könnten. gemeinsam die ersten textentwürfe meines stückes SIDY THAL zu lesen. genau zu lesen. zu überprüfen. darüber zu sprechen. und sie an einer probe für die szenische lesung des schtikls teilhaben zu lassen. als erstes publikum.

dramatiker:innen und mentor:innen bei der arbeit (von links):
Sophia Barthelmes, Marie-Theres Auer, Pedro Martins Beja, Peter Waterhouse, Armela Madreiter und Edith Draxl (fehlend im bild und in der woche: Marcus Peter Tesch)

wir trafen uns jeden morgen im probesaal des deutschen staatstheaters temeswar. geplant hatte ich einen anderen ort.

Lieber thomas, ist dir bewusst, daß adam müller-guttenbrunn antisemit ist?

ob der ort, der richtige ort für unsere gespräche?

ja. ich war mir der vergangenheit adam müller-guttenbrunns bewusst. man hatte mich darauf aufmerksam gemacht. gefragt, ob ich mich als stadtschreiber dazu äußern wolle. recherchierte. stieß auf seine antisemitischen äußerungen. die gründung seines „arischen theaters“ in wien.
genau darum wollte ich an dem ort, wo seine büste steht, arbeiten.
mich dazu verhalten. vielleicht gemeinsam mit meinen kolleg:innen. 
war zunächst erschrocken über das unwohlsein unseres mentors, dann bewunderte ich seine klare haltung.

was wir die woche gemacht haben, erzählten meine kollegin marie-theres auer und ich der reporterin astrid weisz von radio temeswar:

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